Smart Toys sind ein ernsthaftes Datenschutzrisiko im Kinderzimmer. Gerade beim Einkauf von Weihnachtsgeschenken ist es wichtig, dass Du weisst, welche Risiken ein Smart Toy für Deine Privatsphäre und die Deines Kindes mit sich bringt. In diesem Beitrag erfährst Du in Kürze die wichtigsten Informationen zu Smart Toys.
Was sind Smart Toys?
Smart Toys sind Spielzeuge für Kinder, die mittels künstlicher Intelligenz das Verhalten des Kindes wahrnehmen können und entsprechend darauf reagieren. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von «vernetztem Spielzeug». Einerseits gibt es Smart Toys, die alle aufgezeichneten Informationen an einen zentralen Server übermitteln, der eine geeignete Reaktion berechnet. Andererseits gibt aber auch Smart Toys, die keine Internetverbindung benötigen, da bei ihnen die Software integriert ist. Erstere sind die besonders problematischen, da sie praktisch uneingeschränkt Daten an zentrale Server oder Dritte übermitteln können.
Wieso sind Smart Toys gefährlich?
Smart Toys sind der «Wolf im Schafspelz». Meistens handelt es sich um niedliche Kuscheltiere, die in der Lage sind, Gespräche mit Kindern zu führen. Teilweise sind diese Spielzeuge aber auch in der Lage, die Gespräche aufzuzeichnen und zu Werbezwecken auf externen Servern zu speichern. Dies ist unter Umständen zwar verboten, aber dennoch kommen derartige Spielzeuge auf den Markt. Ein Beispiel ist die Puppe «My Friend Cayla». Die deutsche Bundesnetzagentur hat Eltern mittelweile geraten, die Puppe zu entsorgen. Jochen Homann, Präsident der deutschen Bundesnetzagentur sagt dazu:
«Gegenstände, die sendefähige Kameras oder Mikrophone verstecken und so Daten unbemerkt weiterleiten können, gefährden die Privatsphäre der Menschen. Das gilt auch gerade für Kinderspielzeug.»
Es lässt sich nicht ausschliessen, dass noch weitere Spielzeuge auf dem Markt sind, die in der Lage sind, das Geschehen im Kinderzimmer zu belauschen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Du weisst, worauf Du beim Spielzeugkauf achten musst.
Die EU hat die Gefahr von Smart Toys ebenfalls erkannt. Der Ausschuss für den Binnenmarkt und Verbraucherschutz des EU-Parlaments (IMCO) fordert mittlerweile mehr Datenschutz bei Smart Toys. Weitere Informationen dazu findest du hier.
Worauf musst Du beim Spielzeugkauf achten?
Es gibt einige wesentliche Punkte, die Du beachten solltest:
Das Smart Toy sollte nur dann eingeschaltet sein, wenn das Kind damit spielt. Ansonsten sollte es immer vollständig ausgeschaltet sein.
Smart Toys, die eine ständige Verbindung zum Internet benötigen, sind riskanter als Smart Toys, die die Daten lokal verarbeiten.
Smart Toys, die sich ohne Code mit Deinem Smartphone per Bluetooth koppeln lassen, haben eher eine angreifbare Verbindung.
Gib möglichst wenig persönliche Daten (Name, Alter, Geschlecht etc.) an das Smart Toy weiter.
Wenn Du Dich an diese Empfehlung hältst, kannst du das Risiko von Eingriffen in die Privatsphäre zwar verkleinern, aber nicht ausschliessen.
Ein umfassendes FAQ zu Smart Toys findest Du hier.
Fazit und Ausblick
Smart Toys können eine Bedrohung für den Datenschutz und die Privatsphäre von Kindern und Eltern darstellen, wenn sie nicht datenschutzfreundlich eingestellt sind. Wenn Du Dich nun für ein Smart Toy entscheidest, solltest Du Dich an unsere Empfehlungen halten.
Datenschutz.law wünscht Dir frohe Weihnachten und hält Dich zum Thema Smart Toys auf dem Laufenden.